Samstag, 14. Mai 2022

The Population Bomb - Revisited & how to achieve a cultural change

Paul Ehrlich: The Population Bomb 1968 - Pdf in den dunklen Ecken des Internet



1968 hatte ich keine Idee von sowas.

Jetzt ist mir das Buch aus einer dunklen Ecke des Internets in die Hände gefallen

ebenso wie ein kürzliches Interview mit dem inzwischen 90jährigen (der mir 10 Jahre voraus ist).

Hier zu hören und zu lesen bevor er über kurz oder lang

uns nicht mehr zum Thema/Problem aufklären kann.


Paul Ehrlich: “Was the Population Bomb Defused?”

(Audio, Text Transskription siehe unten)

https://www.youtube.com/watch?v=mjaj5gFd2qY


Warum schreibe ich das hier überhaupt?.

Na, ich will ja nur wissen, wieviel Menschen unser Planet verträgt.


“my answer would be somewhere around one to one and a half billion (1 billion usa = 1 milliarde de) people. .. I think you might be able to do three. that's the best estimate that the best economist in the world, Partha Dasgupta (? nie gehört, aber auch er schmeißt alle gesellschaftlich-ökonomischen und Naturprozesse durcheinander) came up with recently, three or three and a half. but i would like to have some room for error, in other words, if you're a one and a half you would have enough people so that you could have big cities and opera and high technology and so on but also enough wilderness that people could live if they wanted to a very different kind of life in a small town or isolated. what i generally say, when asked that question, is, nobody knows, because of course that answer is based on pretty much like the technologies we have today“

59:40 https://youtu.be/mjaj5gFd2qY?t=3585


Paul R. Ehrlich

https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_R._Ehrlich


Ein Kommentator:
“.. a great discussion, I've been interested in the topics that you cover for more than 3 decades now and have spoken my family and friends for as long but few are interested in these ideas and even fewer are interested in acting on the information.”
So geht es mir auch ..

Zum Inhalt der Diskussion
Es ist immer wieder erstaunlich, wie die ehrlich bemühten Denker nicht in der Lage sind, eine systematische Unterscheidung zwischen natürlichen und ökonomischen Prozessen zu treffen und daher ständig Ursache und Wirkung von natürlichen und ökonomischen Zusammenhängen verwechseln oder durcheinander würfeln oder Begriffe aus der Natur mit den Begriffen des Kapitals zu “verstehen”/illustrieren versuchen. Auch der gute Paul Ehrlich.
Siehe u.a. den transkribierten Text der Diskussion (Link unten).
Die moderne Ökonomie, die uns scheinbar Probleme gebracht hat, beruht auf dem (gesellschaftlichen) Eigentum im Unterschied zum (persönlichen) Besitz). Das Eigentum, das in der modernen Gesellschaft in Form von Geld bemessen wird, beinhaltet die scheinbare unaufhaltsame Weiterentwicklung des Geldsystems in ein Kapitalsystem, d.h. Geld als Kapital in dem aus Geld mehr Geld wird, scheinbar aus sich selbst heraus ohne Dazwischenkunft von realer Arbeit, die einerseits den abstrakten Geldwert schafft und gleichzeitig ein reales Produkt (Doppelcharakter der Ware schaffenden Arbeit). Dieses Kapitalsystem, das auf dem privat/gesellschaftlichen Eigentum an Produktionsmitteln beruht, hat im Zusammenhang der damit verbundenen Konkurrenz zwischen den Warenproduzenten den inhärenten (unpersönlichen) Zwang, aus Geld mehr Geld zu machen und besitzt keine quantitative Schranke.
Was rede ich, steht alles in den blauen Bänden von Onkel Karl.

So, jetzt mal zur “modernen” Bevölkerungsexplosion (Zeitraum ca. 200 Jahre), die mittelbar durch die uneingeschränkte Produktivkraftentwicklung des kapitalistischen Produktionsprozesses bewirkt wird sowie deren ungezählte Auswirkungen auf die Umwelt.
Was bei den ungezählten Auswirkungen auf die Umwelt nie zur Sprache kommt ist die Verringerung der Produktivkraft der fruchtbaren Erde, sprich die Produktion des Humus, der alle Lebewesen, Pflanzen und mittelbar Tiere und Menschen, ernährt.
Bin gespannt, wann der Kreislauf des Humus als Grundlage der Erhaltung allen Lebensprozesse mal zur Sprache kommt (Annie Francé-Harrar: Weltorganisation der Humusproduktion - ja schon wieder Francé)
Natürliche Wälder sind die einzigen ökologischen Lebensformationen die mehr Humus erzeugen als sie selbst verbrauchen (Raoul Francé, ja auch schon wieder noch mal). Sie sorgen im Großen und Ganzen auch automatisch für das Recycling allen gestorbenen organischen Lebens zu Humus.
Alle anderen beklagten Mißstände (außer dem Verlust der Naturwälder) sind nur Symptome und kleine Stellschrauben an denen wir in gläubiger Hoffnung glauben drehen zu müssen.

Was nun die maximale Bevölkerungszahl betrifft, die unser Planet verträgt, so kommt auch Paul Ehrlich auf +/- 1 Milliarde, - wie viele andere, die sich mit dem Problem beschäftigen.

Wie man das erreicht, da ist auch er ziemlich ratlos und skeptisch, was die Erreichung des Ziels betrifft: “it's a social thing it's almost impossible to do individually” und was die gesellschaftlichen Zustände in der Übergangszeit betrifft: da muß man sich nur in der Welt umsehen und umhören und lesen um eine Ahnung davon zu bekommen.


Kommentar von Walt Disney: The Skeleton Dance

https://www.youtube.com/watch?v=vOGhAV-84iI


oder so


Tom Waits: Kommienezuspadt

https://www.youtube.com/watch?v=I4FPHbfQGuo


oder so


Coffin Dance

https://www.youtube.com/watch?v=j9V78UbdzWI



Hier der Text der Diskussion


Dank der automatischen Transkription des gesprochenen Wortes (Untertitelfunktion)

und Dank einer App, die diese automatisch aus dem Video extrahiert:

Download subtitles

https://savesubs.com/de


Ehrlich - Was the Population Bomb Defused.txt (Englisch, Deutsch)

https://drive.google.com/file/d/1J1qrG6DUjbUxiHZoW9zZPehuAF8d0c6W/view?usp=sharing

Teilweise formatiert




Noch’n Video


Ehrlich 2020 persönliche Lebensphilosophie, working on 3 new books, Inuit, Aborigines




Es wurden ja schon viele Bücher geschrieben über den Aufstieg und vor allem den Untergang von Gesellschaften, in der Regel durch Übernutzung ihrer Umweltressourcen. Paul Ehrlich hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß die australischen Aborigines die einzige Gesellschaft ist, die seit über 15.000 Jahren existiert, weil sie in ihrer Umwelt nachhaltig gelebt hat. Warum? 
Das ist interessant. Darüber muß ich nachforschen. Wiki und Google geben bestimmt Auskunft. 

Paul Ehrlich: "I'm going to be visiting, not for the first time, this time next month the most sustainable and sustained civilization on the planet and that is of course the Australian aborigines. i have been in places very interested in aboriginal art. i have been in places where the paintings are in the vicinity of 10 to 15 000 years old, painted over and over. where the rocks underneath the overhang where the paintings are the rocks are polished smooth by 10 or 15 000 years of human butts sitting on them and i have talked to the lineal descendants of the artists a couple miles away from the site of where the paintings were done. we're not going to go 15 000 years with our society right" 

Die Inuit hat er ja auch besucht und bei ihnen eine konsumreduzierte Lebensweise vorgefunden (die er als Bestandteil einer Gesellschaftstransformation in Richtung Nachhaltigkeit befürwortet). In einem Bericht habe ich mal gesehen: die Männer gehen auf Jagd, die Frauen verteilen in versammelter Runde die Beute, jedem was er unterschiedlich braucht, und jeder ist zufrieden. Wie das Eindringen von Geld solche Gemeinschaften zerstört ist eine eigene Geschichte.





 Das Nachfolgebuch:

Paul Ehrlich 2008
The Dominant Animal: Human Evolution and the Environment

Schwerpunkt: Cultural Change 
Wie bekommt man die Leute dazu, ihr individuelles und ihr gesellschaftliches Verhalten zu ändern - obwohl ausreichendes Wissen und Information vorhanden ist und trotzdem keine Änderung stattfindet.




xxx