Montag, 28. Dezember 2020

Bioland Misch-Getreide-Acker im Winter



Bewertung


Von der Anzahl der Mikroorganismen ist zu bedenken, daß es eine Winterprobe ist, da besteht üblicherweise ein Jahresminimum (das andere Minimum ist im Sommer).

Die wichtigen Algen (Primär-Produzenten) sind vorhanden und AKTIV trotz Winter weil was (Dinkel) WÄCHST und das Mikroorganismenleben anregt.

Allerdings ist sehr wenig organisches Material zu finden, dafür sehr viel mineralisches Material.

Wenn die Erde auch im feuchten Zustand zusammenklebt, in Wasser gebracht zerfällt sie sehr schnell von alleine in einen "sandigen" Zustand; der Zusammenhalt und Lebendverbauung der Mineralpartikel ist also gering.

Was die Tätigkeit der Lithobioten angeht (Umwandlung mineralischen Materials in organisches Material, also Humus-Vorstufen "direkt aus Stein", also aus dem Acker selbst und nicht aus Pflanzen oder extern zugeführtem organischen Material (Kompost) oder mineralischem Dünger (NPK), so ist zwar eine Anätzung der Mineralpartikel durch die Lithobionten zu sehen (Extrahierung der Mineralien durch die Lithobionten) aber eine (erwünschte) weitergehende *Besiedlung* der Steine mit Lithobionten (Algen, Pilze usw.) nicht festzustellen.

In Bezug auf die Erträge kann diese Erde die angebauten Kultur-Pflanzen von Jahr zu Jahr ernähren, wenn auch nur durch beständige Zufuhr von organischem Dünger (Kompost) als Ausgleich für den beständigen Humusverlust aus vielerlei Gründen.


Beschreibung eines durchschnittlichen Weizen-Ackerboden von Annie Francé-Harrar und Vergleich zur mikroskopieschen Untersuchung eines Bioland-Misch-Getreide-Ackers im Winter mit Anmerkungen.


Hohes Maß an Übereinstimmung der Mikroorganismen-GRUPPEN, Unterschiede lassen sich zwanglos mit den unterschiedlichen ökologischen Bedingungen begründen, da es in der Realität große Variationen gibt.

Beide Böden unterscheiden sich zum Idealen Boden allerdings gewaltig in jeder Hinsicht der Bodeneigenschaften, nicht nur der Mikroorganismengruppen.

Aus einem ACKER-Boden, der ja ein menschengemachter KULTUR-Boden ist, wird man auch nie einen Idealen Boden machen können - mit welchem Aufwand auch immer.

Kulturboden und KULTUR-Pflanzen sind aufeinander abgestimmt und angewiesen und bedürfen immer einer speziellen menschlichen Pflege mit entsprechendem Aufwand. Eine Verbesserung ist nur graduell zu erreichen.

Man beachte, daß eine haptisch gute Verklebung der Bodenkrümel darüber hinwegtäuschen kann, daß in Wirklichkeit ein Übermaß an Bakterien und deren Kolloidproduktion dafür verantwortlich sein kann, ebenso eine gute Krümeligkeit keineswegs auf eine intakte Kapillarstruktur hinweisen muß! Erst eine lichtmikroskopische Untersuchung kann über den wirklichen Zustand des Bodens Aufschluß geben.


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Vollständige Untersuchung Bioland Misch-Getreide-Acker im Winter -> Pdf 


(Mit Vergleich zu Annie Francé-Harrar:

Tafel 17 Durchschnittlicher Ackerboden vom Typ eines hellen Rendzinabodens, gilt als guter Weizenboden 

Tafel 1 Der ideale Boden. Unberührt vom Menschen.)