- die Zusammensetzung der Mikroorganismen-Lebensgemeinschaft
- die Zusammensetzung der organischen Materialien
- der Platz für die Kompostierung
Nicht die vorgefundenen örtlichen Gegebenheiten und nicht der Maschinenpark dürfen die Platzwahl für den Komposthaufen bestimmen, sondern die Bedürfnisse des lebenden, sich im Inneren ständig wandelnden Kompost-Körpers sowie seine äußere "Haut" sind der Maßstab für die geeignete Platzwahl.
Der Kompost lebt, atmet, hat Durst, gibt Stoffwechselprodukte, die er nicht selber verbraucht, an die Umgebung ab und ist schutzbedürftig gegenüber ungeeigneten Wetterbedingungen.
Ein Kompost muß genauso behandelt werden wie eine Pflanze und wie ein Tier, daß man in Pflege hat, soll er gesund heranwachsen.
Kompost ist die menschengemachte Rückführung menschengebrauchter organischer Stoffe in ihren natürlichen Kreislauf - der wiederum oft schon durch menschengemachte Eingriffe vom diesem abweicht.
Menschengemacht ist immer eine konzentrierte, örtliche und zeitliche Massenverarbeitung, die menschlich kontrollierter Steuerung bedarf, - die aber immer Gefahr laufen kann, ungeeignete, minderwertige oder toxische Produkte zu produzieren.
Will man den zeitlichen Verlauf abkürzen, so muß man dennoch einen naturanalogen Prozeß wählen, will man ein natürliches Endprodukt erhalten (Humus).
Das zu kompostierende organische Material bringt in der Regel seine ABbauenden Mikroorganismen mit sich, die es teilweise für ihren Stoffwechsel verbrauchen, teilweise mineralisieren und teilweise in Gasform umsetzen. Nicht jedoch kann diese abbauende Mikroorganismen-Lebensgemeinschaft aus sich heraus einen UMbau und AUFbau des Kompostes zu Humus bewirken.
In der Natur laufen diese Prozesse kontinuierlich parallel ab und die UM- und AUFbauer sind also ebenfalls ständig am Ort des Geschehens vorhanden und die entsprechenden Mikroorganismen gelangen selbständig zu den Orten, wo sie tätig werden können.
Ein menschengemachter Komposthaufen bedarf aber der Zuführung der "künstlichen" Zuführung dieser humusbildenden Mikroorganismen, soll aus dem abgebauten Kompost die eigentliche fruchtbare Pflanzennahrung entstehen - der Humus.
Diese Zuführung besteht - bei entsprechenden örtlichen Verhältnissen - in der Einwanderung der Mikroorganismen aus dem in der Umgebung vorhandenen "guten, fruchtbaren, humosen" Boden.
Über den Bodenschluß der Unterseite des Komposthaufens und über seinen Erdoberflächenanschluß ist ein Wanderweg gegeben über den nicht nur Mikroorganismen kommen sondern auch die größeren Würmer und Krabbeltiere, die zerkleinern, umgraben und durchlüften und so Vor- und Nacharbeit für die Mikroorganismen verrichten.
Desgleichen findet auch eine "Bewanderung" - besser: ein "Zu-/ An-Flug" - (Impfung, Inoculation) der "äußeren Haut" des Komposthaufens statt durch die Luft, den Regen, Schnee, Sand und Staub.
Diese natürlichen "Völkerwanderungen & Flüge" brauchen ihre "natürliche" Zeit - die der Mensch nicht hat.
Nun kann man der geringen "Marschgeschwindigkeit" durch spezielle Mikroorganismenmischungen nachhelfen, die man extra zusetzt, aber selbst diese machen nur einen geringen Teil aller am Umsetzungsprozeß Beteiligten aus. (Eine weitere Nachhilfe / Beschleunigung kann erreicht werden durch den Zusatz "fertiger" Erde / Humus des zu kompostierenden Ausgangsmaterials)
Daher muß zusätzlich eine Umgebung vorhanden sein oder geschaffen werden, wo all die weiteren notwendigen Helfer bereits leben und schon bereitstehen, sich auf das zusätzliche Lebensraum- und Nahrungs-Angebot zu stürzen.
Der aerobe Komposthaufen ist kein isolierter Bioreaktor, der gegenüber der Umwelt isoliert ist, sondern nur im Austausch mit der Umgebung wird ein Resultat erziehlt, das mit der natürlichen Umgebung harmoniert.
Anaerober Kompost (sofern ihn es per Definition überhaupt geben kann) ist das genaue Gegenteil, er MUß isoliert sein von der Umgebung
Selbstverständlich gibt es auch alle möglichen Zwischenformen und im aeroben Kompost spielen sich auch lokale und zeitlich begrenzte anaerobe Prozesse ab, ohne die sich die organische Masse garnicht vollständig abbauen würde.
Auch die Größe und Anzahl der Komposthaufen hat einen Einfluß auf den Standort bzw seine Umgebung.
Die (natürliche) Umgebung soll auf den Komposthaufen einwirken, nicht aber soll die Größe des Komposthaufens mit seiner speziellen Mikroorganismen-Lebensgemeinschaft die Umgebung beeinflussen oder verändern.
So verbietet sich die pure Aneinanderreihung vieler Komposthaufen in endlos langen Reihen, denn ihre Massierung an einem Ort erzeugt eine Art Monokultur von Mikroorganismen, die auch eine natürliche Umgebung nicht korrigieren kann.
Bäume, Büsche, Hecken, kleine Wälder, ja sogar Bäche, Flüsse, Tümpel und Teiche müssen hier eine ökologische Infrastruktur schaffen, in der der die Komposthaufen nur eine untergeordnete Rolle spielen und nicht das bestimmende Element sind.
Eine Kompostfabrik, in der die Technik, Maschinen, Hallen, befestigte Wege usw. den Kompostierungsprozeß bestimmt, führt in keinem Fall zu einem EDAPHON-Humus.
Ich selber durfte viele Jahre lang an 6 unterschiedlichen Komposthaufen mitwirken und sein Endprodukt mit der Schubkarre in den Weiten einer aufgelassenen Landwirtschaftsgärtnerei auf die Beete verteilen (die laut amtlichem Test über 10% Humusgehalt hatten).
Er hatte eine wundervolle Umgebung mit 3 Meter hohen Haselnußsträuchern und einem kleinen Wäldchen.
Aus heutiger Sicht, nach 4 Jahren Francé Studium, weiß ich, worin noch wesentliche Mängel bei der Kompostierung bestanden, beispielsweise die ständiges Zufuhr von frischen Abfällen, der Bodenabschluß durch Eternitplatten, das Fehlen von tierischen Abfällen.
Dennoch wurde der Kompost allgemein als von guter Qualität bewertet.
Alle, die mit lebenden Wesen zu tun haben und denen ihr Wohlergehen am Herzen liegt, wissen, daß man ihnen dafür eine entsprechende Umgebung zur Verfügung stellen muß. Isoliert man sie von ihrer Umwelt und verhindert einen Austausch, so fangen sie an, ein Eigenleben zu führen.
Auch der Komposthaufen ist eine Gemeinschaft von Lebewesen wie z.B. der Ameisenhaufen oder der Bienenstock) und auch die Mikroorganismen brauchen ein kuscheliges Plätzchen wo sie sich wohlfühlen, wo sie bleiben und wo sie gerne arbeiten.
Was bei einer rein technisch-physikalisch-chemische Überlegung herauskommt ist hier zu sehen:
Kirchheimer Kompostwerk
Ein gegen die Umwelt absolut isolierter Prozeß, der nur das Einwirken von wenigen, speziell ausgesuchten Mikroorganismusarten zuläßt.
Oder wohin einseitige biologische Betrachtung der natürlichen Kreislaufprozesse führt:
http://stiftung-france.de/forum/viewtopic.php?f=13&t=271&p=1992&hilit=Witte&sid=472ff3ddc33b99e6f0890b090996d0aa#p1992
Verbannt in eine Zelle in Einzelhaft, eingesargt in Betonmauern, ohne Austausch mit seiner Umgebung, wird der Komposthaufen zu einem laborähnlichem Bio-Reaktor.
In fertigen Zustand sind diese Erden auf jeden Fall pflanzenunverträglich.
Erst eine weitere "Umarbeitungsphase", - von manchen mystisch "Vererdung" genannt, wo in Wahrheit die in der Erde vorhandenen humusherstellenden Mikroorganismen sie Umwandeln und für die Pflanzen annehmbar machen.
Nun ist es nicht so, daß diese Art von (fermentiertem ?) organischen Material keine Wirkung hätte
Diese Wirkungen werden ja fleißig dokumentiert.
Aber müssen wir diesen menschengemachten Umweg gehen ?
Mit aufwendigen energetischen Prozessen zur Herstellung von allerei benötigten Zusatzstoffen und Maschinen ?
Frau Ingenieur Dr. Helga Wagner macht es vor, wie es im Kleinen geht:
http://stiftung-france.de/forum/viewtopic.php?f=8&t=470&hilit=Wagner&sid=472ff3ddc33b99e6f0890b090996d0aa
Und die Francé's haben gezeigt, wie es auch im Großen geht wenn's pressiert, z.B.:
http://france-harrar.de/index.php/Leben_und_Werk.html
http://stiftung-france.de/forum/viewforum.php?f=32&sid=472ff3ddc33b99e6f0890b090996d0aa
Hören wir, was ahnungslose Experten zu singen haben:
Dr. John - Right Place Wrong Time
http://www.youtube.com/watch?v=PPRdWzTrnFA
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